Gemeinsam oder allein? Das noch unausgeschöpfte Potenzial des Caucus in der deutschen Mediationslandschaft
Warum ist Mediation eine solche Erfolgsgeschichte in der anglo-amerikanischen Konfliktlösungsszene, während sie im deutschen Markt im Wirtschaftskontext noch eher ein Schattendasein fristet? Neben offensichtlichen Gründen, die mit Besonderheiten der jeweiligen Rechtssysteme und deren verfahrensrechtlichen Rahmenbedingungen zusammenhängen, könnte auch ein weicherer Faktor eine Rolle spielen: das „Wie“.
Mediation basiert auf besonderer Methodik, Techniken und Fähigkeiten, die Mediatoren in den jeweiligen Systemen in der Regel beherrschen. Allerdings beobachten wir erhebliche Unterschiede in der Mediation, wenn es um eine grundlegende Frage geht – die der praktischen Ausgestaltung im Sinne des Set-ups. Eine Mediation findet mit dem Mediator und den beteiligten Parteien statt, in der Regel einschließlich ihrer jeweiligen Rechtsbeistände. Aber wie interagieren diese Akteure miteinander? Sollten wir auf Gemeinsamkeit oder Trennung abzielen, wenn der Mediator mit jeder der Parteien arbeitet? Während eine durchgängig gemeinsame Sitzung – bei der sich alle Beteiligten stets gemeinsam in einem Raum befinden – in bestimmten Situationen eine sinnvolle Ausgestaltung sein kann, scheint das Potenzial individueller Sitzungen jeder Partei mit dem Mediator, das sogenannte „Caucus“, auf dem deutschen Markt noch nicht umfassend ausgeschöpft zu werden. Zu Unrecht, wie wir glauben.
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