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EBA und ESMA veröffentlichen Empfehlungen 2026 zu Vereinfachung und Belastungsreduzierung

Verfasst von

Dr. Michael Huertas

RegCORE Client Alert | Kapitalmarktunion + Spar- und Investitionsunion

Jedes Jahr, in der Regel im vierten Quartal, veröffentlichen die europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs) – darunter die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA), die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) sowie die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) – ihre Jahresarbeitsprogramme (Annual Work Programmes, AWPs), in denen ihre Prioritäten und der Ressourceneinsatz für das kommende Kalenderjahr festgelegt werden. Diese stehen im Einklang mit den zudem veröffentlichten mehrjährigen Prioritätenplänen als sogenannte Einzelprogrammdokumente (Single Programming Documents, SPDs). Beide Veröffentlichungen sind für die zuständigen nationalen Behörden (National Competent Authorities, NCAs) und die der gemeinsamen Beaufsichtigung der ESAs und NCAs unterliegenden Unternehmen von zentraler Bedeutung.

Am 1. Oktober 2025 veröffentlichte die EBA ihren „Report on the Efficiency of the Regulatory and Supervisory Framework“ – einen elfseitigen Bericht mit 21 konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Effizienz des regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Rahmens. Zwei Tage später, am 3. Oktober 2025, folgte die ESMA mit einem zweiseitigen Informationsblatt mit Vorschlägen für eine Agenda zur Vereinfachung und Entlastung. Während sich der EBA-Bericht auf die Effizienz des Bank- und Finanzaufsichtsrahmens konzentriert, zielen die Initiativen der ESMA auf eine Vereinfachung und Harmonisierung im Wertpapier- und Marktsektor ab. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hat die EIOPA noch keinen vergleichbaren Bericht für den Versicherungs- und Pensionssektor herausgegeben.

Trotz unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen verfolgen beide Veröffentlichungen gemeinsame Ziele und adressieren lang bekannte Problemfelder der europäischen Regulierung sowie Bedenken, die in verschiedenen Berichten der Jahre 2024 und 2025 zur Wettbewerbsfähigkeit der EU geäußert wurden. Insbesondere im Hinblick auf den Übergang von der Kapitalmarktunion (Capital Markets Union, CMU) zu einer umfassenderen Spar- und Investitionsunion (Savings and Investment Union – SIU), den Vollzug der Bankenunion, die Umsetzung neuer regulatorischer Mandate der ESAs, sowie die Übertragung von Zuständigkeiten an die neue EU-Geldwäschebehörde (Anti-Money Laundering Authority,AMLA) zu übertragen.

Dieser Client Alert analysiert die Veröffentlichungen von EBA und ESMA in Bezug auf Effizienz, Vereinfachung und Belastungsreduzierung des EU-Regulierungs- und Aufsichtsrahmens. Er sollte im Kontext weiterer thematischer Vertiefungen zu Reformen und Entwicklungen sowie unserer eigenständigen Analyse aller relevanten Arbeitsprogramme für 2026 gelesen werden – darunter die Programme der Europäischen Kommission, der ESAs, der Behörden der Bankenunion (Europäische Zentralbank – Einheitlicher Aufsichtsmechanismus (EZB-SSM) und Einheitlicher Abwicklungsausschuss (SRB)) sowie der AMLA. Ergänzend empfehlen wir, Publikationen des PwC Risk Network und von PwC Legal „Navigating 2026“ zu konsultieren. Dieses umfassende Handbuch bietet einen detaillierten jährlichen Ausblick von PwC Legal’s EU RegCORE auf die bevorstehende regulatorische Agenda, den Aufsichtszyklus sowie eine Bewertung von Gemeinsamkeiten und Trends in den Planungen für 2026 und darüber hinaus.

Den ganzen Artikel lesen Sie hier (nur englische Version verfügbar).