Studie: Ein Zukunftsprogramm für die Digitalisierung der Justiz

Status quo, bestehende Initiativen, Umsetzungshürden sowie notwendige Maßnahmen in Deutschland

Die deutsche Justiz steht unter enormem Druck: Steigende Fallzahlen, komplexere Verfahren und ein akuter Personalmangel führen zu immer längeren Verfahrensdauern und einer wachsenden Zahl unbearbeiteter Fälle. Im Jahr 2024 blieben rund 933.000 Fälle bei den Staatsanwaltschaften unerledigt, die durchschnittliche Verfahrensdauer stieg auf 21,5 Monate – ein deutlicher Anstieg gegenüber 17,5 Monaten im Jahr 2014.

Die Ursachen sind vielfältig: Veraltete IT-Infrastrukturen, analoge Arbeitsprozesse, fehlende digitale Schnittstellen und eine durch den Föderalismus bedingte, zersplitterte Steuerung verhindern effiziente Abläufe. Medienbrüche, manuelle Aktenbearbeitung und unzureichende digitale Standards führen zu Frustration und gefährden die Funktionsfähigkeit der Justiz. Hinzu kommt, dass in den kommenden Jahren weitere Pensionierungswellen bevorstehen.

Vor diesem Hintergrund hat Strategy&, die globale Strategieberatung von PwC, gemeinsam mit PwC Deutschland und PwC Legal ein umfassendes Zukunftsprogramm für die Digitalisierung der Justiz entwickelt. Im Fokus stehen vier zentrale Handlungsfelder:

  1. Konsequente Verbesserung der Nutzungsfreundlichkeit der bestehenden IT-Systeme
  2. Steigerung der IT-Performance durch moderne Infrastrukturen und klare Standards
  3. Aufbau und Implementierung digitaler Schnittstellen für einen reibungslosen Datenaustausch innerhalb der Justiz
  4. Automatisierung fachspezifischer Verfahren zur Effizienzsteigerung, beispielsweise durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz

Wie gelingt der digitale Aufbruch der Justiz?

Die Studie beleuchtet den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Justiz, identifiziert zentrale Herausforderungen und macht deutlich, welche strukturellen Hürden überwunden werden müssen. Sie zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf, mit denen der Weg hin zu einer leistungsfähigen, digitalen Justiz gelingen kann – fundiert, praxisnah und zukunftsorientiert.

Besonders im Umgang mit Massenverfahren, der Beweisaufnahme oder der Veröffentlichung von Urteilen kann der Einsatz von KI einen spürbaren Unterschied machen: Prozesse werden beschleunigt, die Belastung für Mitarbeitende sinkt. Doch damit diese Potenziale verantwortungsvoll genutzt werden können, müssen rechtliche und ethische Leitplanken wie Transparenz und das Prinzip „Human-in-the-Loop“ konsequent berücksichtigt werden.

Transformation braucht gemeinsame Grundlagen

Für den digitalen Wandel der Justiz ist eine einheitliche, nutzerzentrierte Informationsarchitektur von Bund und Ländern essenziell. Ebenso entscheidend: eine langfristig gesicherte Finanzierung, ein strategisches Change-Management sowie eine moderne Personalpolitik, die die digitale Kompetenz der Mitarbeitenden gezielt stärkt.

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